Was sind servergespeicherte Profile?
Heute kam wieder ein Anruf eines Kunden: Wie funktioniert das mit den servergespeicherten Profile?
Diese Technik basiert auf dem Domänen Konzept von Windows. Jeder Mitarbeiter kann sich an jedem Arbeitsplatzrechner mit seinen Login-Daten anmelden. Diese Login-Daten sind auf dem Server hinterlegt. Das Domänen-Konzept leitet dabei standardmässig bereits die „Eigenen Dateien“ und die Dateien vom Desktop an den jeweiligen PC um. Somit hat der Benutzer stets alle seinen Daten zur Verfügung. Dies funktioniert technisch mit der Ordnerumleitung (Rediected Folder). Eine Datei, die der Benutzer unter „Eigene Dateien“ speicher, wird somit automatisch auf einer Festplatte des Servers gespeichert. Wo genau, legt der Administrator am Server fest. Man kann diese Technik aber noch weiter nutzen. Denn in Domänenumgebungen werden nur Teile der persönlichen Einstellungen zwischen den PCs synchronisiert. Persönliche Einstellungen liegen hauptsächlich im Ordner „AppData“. Eine Software hat aber auch die Möglichkeit, die Ordner „Local“, „LocalLow“ oder „Roaming“ zu nutzen.
Servergespeicherte Profile basieren auf Synchronisation. Sie verwenden keine Ordnerumleitung, wie „Eigenen Dateien“.
Verändert ein Benutzer an einer Arbeitsstation Dateien seines Benutzerprofils, landen diese zunächst auf der Festplatte des Rechners. Erst beim Ausloggen werden diese zurück zum Server synchronisiert. Somit stehen diese Daten auch erst nach dem Ausloggen wieder an anderen Arbeitsplatzrechnern zur Verfügung.
Anders bei Ordnerumleitung (Server Redirected Folders). Dies wird beim Desktop und „Eigenen Dateien“ angewendet. Wenn man dort Dateien ablegt, erscheinen sie sofort auch auf anderen Arbeitsstationen, auf denen man eingeloggt ist.
Wichtiger Hinweis: Bei einem Terminalserver ist das Handling anders. Hier loggen sich alle Benutzer auf demselben Rechner ein. Eigene Dateien und Einstellungen müssen also nicht auf eine andere Arbeitsstation transferiert werden. Die Nutzung von servergespeicherten Profilen lassen sich selektiv für bestimmte Benutzer aktivieren. Das macht Sinn, denn nicht jeder Benutzer benötigt servergespeicherte Profile. Diese nehmen nämlich besonders viele Systemressourcen ein und belasten das Netzwerk mehr als ohne servergespeicherte Profile. In der Regel ist der Platz, dem ein Benutzer für servergespeicherte Profile zur Verfügung stehen, durch die Festplattenkapazität und die Sicherheitseinstellungen in den Gruppenrichtlinien begrenzt. Zudem verlängern sich die Zeiten für den Login und Logout an den Arbeitsstationen. Zudem gibt es Probleme bei heterogenen Rechnerstrukturen. Ideal lassen sich servergespeicherte Profile unter den neuesten Windows-Versionen verwenden. Befindet man sich aber in einem Netzwerk mit XP- UND Windows 7/8-Rechnern, muss man mit Einschränkungen leben.